Unter dem Motto „fast arms, fast legs“ (schnelle Arme, schnelle Beine) trafen sich am Freitagabend Deutschlands beste Sprinterinnen und Sprinter in Wetzlar. Das hochkarätig besetzte Leichtathletik-Meeting mit internationalen Gästen hat mittlerweile einen festen Platz im Kalender der deutschen Top-Sprinter. Zwei Wochen vor den Deutschen Meisterschaften wollten sich viele von ihnen in Wetzlar für die Saisonhöhepunkte in Stellung bringen.
Mit dabei die beiden LSG-Athleten Lukas Glöckner und Marija Dedic. Lukas startete zunächst im international besetzten und erlesenen Feld über seine Paradedisziplin 400 m Hürden. Am Start ein Jamaikaner, ein Slowake, ein Tscheche, zwei Algerier, ein Italiener, ein Australier, ein Belgier und drei Deutsche. Lukas präsentierte sich wieder einmal bärenstark. Er sprintete nach exzellenten 51,46 s als Fünfter des zweiten Zeitlaufs mit neuer Saisonbestzeit ins Ziel und blieb damit nur 7 Hundertstelsekunden über seinem eigenen Kreisrekord. Insgesamt wurde er Achter und platzierte sich damit noch vor dem angekündigten Lokalmatador Luke Campbell vom Sprintteam Wetzlar.
„Der Lauf an sich hatte sehr viel Potenzial. Allerdings erwischte Lukas die erste Hürde gleich mit dem schwächeren Bein. Die sechste und achte Hürde waren aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Rhythmus nicht gut. Das hat hinten Kraft gekostet“, berichtete sein Trainer Martin Böhm. „Es war sein erster Wettkampf nach 6 Wochen. Dafür ist das Ergebnis top!“
Nur zwei Stunden nach dieser enormen Kraftanstrengung ging Lukas auch noch über 200 m der Männer an den Start und zeigte sich auch hier in glänzender Verfassung. Im ebenfalls international stark besetzten Feld u. a. mit dem aktuell schnellsten deutschen 200 m-Läufer Owen Ansah sprintete er zu einer neuen Kreisrekordzeit. In hervorragenden 21,34 s wurde er 13. der 26 internationalen Starter. Für die Deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Dresden scheint Lukas also bestens vorbereitet zu sein.
Marija Dedic ging über 100 m der Frauen an den Start und durfte hier mit Lisa Mayer und Rebecca Haase gegen zwei Sprinterinnen aus der Olympia-Bronze-Staffel von Paris antreten. Sie machte ihre Sache gut und wurde in 12,27 s als Sechste im vierten Vorlauf gestoppt.
Lukas Glöckner und Marija Dedic mit ihrem Trainer Martin Böhm beim Sprintsportfest „fast arms, fast legs“ in Wetzlar.
So viele Athletinnen und Athleten waren noch nie bei einem Werfertag der LSG auf dem alten Sportplatz in Niederselters: mit mehr als 140 Sportler*innen aus 56 Vereinen verzeichnete die LSG letzten Samstag einen neuen Teilnehmerrekord - natürlich auch bedingt durch die Integration der Hessenmeisterschaften im Diskuswurf und Hammerwurf für die Senior*innen. Viele der Werfer*innen kamen wieder von weit her: z. B. aus Dortmund, Essen, Düsseldorf, Köln, der Eifel, Mutterstadt, Mannheim oder auch Melsungen, Kassel, Borken und Flieden.
Jule Sahler sorgte mit ihrem Verkaufsteam wieder für eine ausgezeichnete Verpflegung der Wettkämpfer, Kampfrichter, Betreuer und Zuschauer – auch dank zahlreicher Kuchen-, Laugengebäck- und Salatspenden. Sven Medenbach im Wettkampfbüro und 30 Kampfrichter*innen und Helfer*innen sorgten für eine erstklassige Organisation.
Jule Sahler (Bild links: hinten Mitte) bot mit ihrem Verkaufsteam wieder eine erstklassige Verpflegung an.
Im Rahmen der Hessenmeisterschaften für die Senior*innen ragen aus sportlicher Sicht die sechs Titel für die LSG, je einer für den TV Elz und die TG Camberg, die vier Silbermedaillen für die LSG, eine für den TV Villmar und eine Bronzemedaille für die TG Camberg heraus. Erfolgreichste Teilnehmer aus heimischer Sicht bei den Hessenmeisterschaften waren die beiden Doppelsieger Sabine Rumpf und Dieter Laux (beide LSG), die sowohl den Diskuswurf als auch den Hammerwurf ihrer Altersklasse (W40 bzw. M60) gewinnen konnten. Die weiteren Goldmedaillen gingen an Michael Klautke (LSG), Stefan Münch (LSG), Peter Schüssler (TV Elz) und Wioletta Tasch (TG Camberg). Die älteste Teilnehmerin der Veranstaltung war mit 86 Jahren Ingrid Schäfer und der älteste Teilnehmer Manfred Reichel mit 91 Jahren.
Bei den Siegerehrungen im Rahmen der Hessenmeisterschaften der Masters gab es für die ersten Drei Medaillen.
Die Ergebnisse aus Sicht des Kreises Limburg-Weilburg aus dem Teil, der als Hessenmeisterschaft für die Masters gewertet wurde: 1. Peter Schüssler (TV Elz) Hammer M35 44,08 m. 1. Sabine Rumpf (LSG) Diskus W40 42,58 m und 1. Hammer 34,11 m. 2. Stefan Münch (LSG) Diskus M55 27,43 m und 1. Hammer 32,91 m. 2. Jutta Rumpf (LSG) Diskus W50 27,93 m. 2. Jutta Kerth (LSG) W55 Hammer 30,33 m. 1. Dieter Laux (LSG) Diskus M60 38,74 m und 1. Hammer 32,60 m. 2. Jürgen Willert (LSG) M60 Hammer 30,55 m. 1. Wioletta Tasch (TG Camberg) Diskus W60 24,80 m und 3. Hammer 24,43 m. 2. Carmen Flach (TV Villmar) W60 Hammer 31,31 m und 4. Diskus 22,48 m. 5. Michael Klautke (LSG) M70 Diskus 26,65 m und 1. Hammer 26,76 m.
LSG-Athlet*innen in Aktion beim Diskus- und Hammerwerfen (v. oben v. li.): Michael Klautke, Chantal Ferdinand, Jutta Kerth, Dieter Laux, Sabine und Jutta Rumpf, Stefan Münch und Polly Nierfeld.
Außerhalb der Meisterschaftswertung für die Senior*innen gelangen den Werfern der Eintracht Frankfurt die größten Weiten. Lucie Holzapfel mit starken 60,38 m im Hammerwurf der Frauen und Michael Neuenroth mit 53,83 m im Hammerwurf der Männer. Die größte Weite im Diskuswurf erzielte Leia Braunagel (Frauenklasse) von der Eintracht mit 56,33 m. Zum Platzrekord von Sabine Rumpf mit 57,66 m fehlte da nicht sehr viel. Im Diskuswurf der Männer sahen die Zuschauer einen starken Wurf von Matteo Maulana auf 52,58 m und auch Cedric Engler aus Wiesbaden warf mit 49,94 m sehr weit.
30 Kampfrichter waren im Einsatz, um den 140 Wettkämpfer*innen gute Wettkampfbedingungen zu bieten.
Aus Sicht der LSG gab es insbesondere tolle Leistungen im Hammerwurf der Schülerinnen und weiblichen Jugend: Marie Sahler gewann den Wettkampf der W14 mit starken 44,46 m (3 kg-Hammer) und auch Amelie Rumpf war in der W13 (2 kg-Hammer) mit 42,68 m wieder einmal nicht zu schlagen. Polly Nierfeld dominierte den Hammerwurf der U18 mit der Weite von 41,39 m.
Die LSG-Schüler*innen in Aktion beim Kugelstoßen, Diskus- und Hammerwerfen (v. oben v. li.): Marie Sahler, Henrike Haase, Aaron Martin, Amelie Rumpf, Marlon Schuhen, Hanna Schneider, Philip Sahler und Lu Nierfeld.
Eine neue Bestmarke gab es für Chantal Ferdinand von der LSG. Im Diskuswurf der Frauen wurde sie Zweite mit 29,15 m und auch mit der Kugel kam sie auf Platz 2 (8,92 m). Ebenfalls persönliche Bestweite gab es für Hanna Schneider von der LSG als Dritte im Kugelstoßen der W14 mit 9,27 m. Mit dem Diskus wurde sie mit 24,49 m Zweite. Henrike Haase (LSG, W14) warf den 3 kg schweren Hammer in ihrem ersten Hammerwurfwettkampf auf erfreuliche 21,19 m und wurde Zweite. Bei den Jungs der M12 glänzte wieder einmal Philip Sahler (LSG) als Zweiter mit der Kugel mit 7,63 m und als Sieger im Diskuswurf mit 27,25 m sowie im Hammerwurf mit 28,61 m. Herausragend bei den Senior*innen waren 11,06 m von Jutta Rumpf (LSG) im Kugelstoßen der W50 sowie 11,70 m von Dieter Laux (LSG) im Kugelstoßen der M60.
Andreas Hofmeister, stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises Limburg-Weilburg, überreichte Sven Medenbach im Rahmen des Werfertags die Ehrenurkunde des Landessportbundes Hessen, um seine Tätigkeit als Jugendwart im Sportkreis zu würdigen.
Schon Mitte Mai hatte sich Milla Nierfeld im 100 m Hürdenlauf der wJU20 für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert – damals mit starken 14,99 s. Noch zwei weitere Male unterbot sie danach die Norm von 15,20 s. Bei ihrem neuen Vereinsrekord im Siebenkampf Anfang Juni war sie in 14,87 s nochmals neue Bestzeit gelaufen. Nur eine Woche danach bei den Hessischen Meisterschaften war sie jedoch ausgerechnet bei den 100 m Hürden schwer gestürzt und umgeknickt.
Umso erstaunlicher war es, dass sie am vergangenen Wochenende tatsächlich ihr Startrecht bei den Deutschen U20 Meisterschaften wahrnehmen konnte – und das im neu renovierten Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid.
Mitschnitt aus dem Livestream: Milla Nierfeld bei ihrer Vorstellung vor dem 100 m Hürdenlauf im Lohrheidestadion.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch eröffneten am Samstagnachmittag in Wattenscheid gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Idriss Gonschinska den Sportpark Lohrheide offiziell. In den vergangenen zwei Jahren war das Lohrheidestadion, das den Mittelpunkt des Parks bildet, umfassend umgebaut und modernisiert worden. Auf dem Stadionareal baute die Stadt Bochum ergänzend eine neue Freilufthalle und eine neue Leichtathletik-Trainingsanlage. 55 Millionen waren hier investiert worden. "Mit der feierlichen Eröffnung des neuen Lohrheidestadions bekommt die deutsche Leichtathletik einen neuen Leuchtturm. Einen, der hell leuchtet. Ein echtes Schmuckstück – nachhaltig und technisch auf dem neuesten Stand", sagte der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska.
Und Deutschlands Leichtathletik-Talente der U18 und U20 weihten das Stadion nun ein, bevor dort am kommenden Wochenende die Studentenweltmeisterschaften ausgetragen werden.
Milla Nierfeld war im ersten von fünf Vorläufen über 100 m Hürden eingeteilt. Sie erwischte einen sehr guten Start und war auch sehr schnell an der ersten Hürde.
Milla (rechts) erwischte einen sehr guten Start.
„Milla war bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft sehr nervös und lief nach dem Sturz bei den Hessenmeisterschaften noch mit Schiene am Knöchel. Der Start zur ersten Hürde war sehr gut, danach fehlte zwischen den Hürden etwas die Frequenz“, berichtete ihr Trainer Martin Böhm, der sie nach Wattenscheid begleitet hatte. Er war mit ihrer Zeit von 15,13 s zufrieden: „Mit der Zeit hat sie noch einmal die Normleistung bestätigt. Für die erste DM eine gute Leistung!“
Am kommenden Wochenende stehen für Milla und fünf weitere Athletinnen die Hessischen Mehrkampfmeisterschaften in Darmstadt an.
Milla Nierfeld (rechts) bei der Überquerung der ersten Hürde.
Ebenfalls in Wattenscheid am Start war Christina Iyamu. Sie hatte sich beim Werfertag „Sky is the limit“ in Wiesbaden mit starken 43,21 m für die Deutschen U20 Meisterschaften qualifiziert. Hier lief es aber nicht gut für sie. Sie erzielte im 3. Durchgang des Vorkampfs mit 36,63 m ihre Tagesbestweite. Damit war sie gar nicht zufrieden. Für eine Teilnahme am Endkampf hätte sie allerdings persönliche Bestleistung werfen müssen: 43,93 m erzielte die Achtplatzierte.
Auch Christina Iyamu war im Lohrheidestadion am Start. Sie erzielte im Diskuswurf 36,63 m und blieb damit leider unter ihren Möglichkeiten.
Bereits seit 20 Jahren gibt es den LSG-Lauftreff. Ein Grund zum Feiern! Silke Lennartz war 2005 eine der Gründerinnen und leitet den Lauftreff seitdem. Sie hatte die Idee, das Jubiläum mit einem Laufseminar auf dem Niederselterser Sportplatz zu begehen. Hierzu waren alle Lauf- und Walkingtreffteilnehmer*innen eingeladen.
Ralf Heinbach von der Laufschule Dauerlauf aus Langgöns – früher mehr als 20 Jahre lang Leistungs- und Hochleistungsläufer – gab wertvolle Tipps zur Leistungssteigerung. In einem praktischen und einem theoretischen Teil erläuterte er, wie man seine Aufmerksamkeit auf den individuellen Bewegungsablauf richten kann und eine gute Belastungssteuerung und einen gesunden Trainingsaufbau ermöglicht.
Das Laufseminar mit Ralf Heinbach (Mitte) von der Laufschule Dauerlauf umfasste in seinem praktischen Teil u. a. verschiedene Koordinationsübungen auf der Laufbahn, um den individuellen Laufstil zu verbessern.
Der aktive Teil umfasste verschiedene Koordinationsübungen, Übungen für einen besseren Laufstil, Übungen zur Geschwindigkeitserhöhung usw. „Wir machten Hopserläufe, Doppelhopser, Vorwärts- und Rückwärtsläufe und vieles mehr. Dazwischen gab es Trinkpausen in der schattigen Garage. Nach einem letzten Staffellauf um Hütchen herum auf der Wiese waren alle erschöpft und freuten sich auf den mitgebrachten Kuchen“, berichtete Silke Lennartz. Zur Erholung gab es eine gemütliche Pause bei Kaffee und Kuchen. Danach folgte der Theorieteil in Vortragsform. Dabei gab es für jeden die wichtigsten Botschaften auch in Papierform und alle hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
„Es gab viel positives Feedback von den Teilnehmern und ich bin schon gespannt, wie sich unser Training weiter entwickeln wird: Wird ein Koordinationstraining auf dem Sportplatz angenommen? Oder werden wir unterwegs ein paar Übungen einbauen können? Werden Walkerinnen zu Läuferinnen?“, berichtete Silke Lennartz begeistert.
Impressionen eines aktiven und gleichzeitig gemütlichen Nachmittags auf dem Sportplatz.
Der 2. Werfertag 2025 mit der HM Masters Wertung im Diskus und Hammer war mit über 140 Teilnehmern noch nie so gut besucht wie heute. Wir bedanken uns bei allen Athletinnen und Athleten für einen sehr guten Wettkampftag sowie auch allen Kampfrichtern und Helfen, ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Ein besonderer Dank gilt den Kreiskampfrichter, die uns bei der heutigen Veranstaltung unterstützt haben.
Die Ergebnisliste finden Sie hier.
Die Online-Urkunden können Sie hier einsehen (über den blauen Pfeil am Ende jeder Platzierung kann eine Online-Urkunde runtergeladen werden.)