Acht junge Athletinnen und Athleten gingen letztes Wochenende bei den Hessischen Hallenmeisterschaften der U20 und U16 in Frankfurt-Kalbach an den Start. Die größten Erfolge feierten dabei Jayden Seck und Christina Iyamu als Hessische Vizemeister. Lu Nierfeld gewann Bronze.
Christina Iyamu gelang im Kugelstoßen der U20 mit 11,51 m eine neue persönliche Bestweite. Dennoch blieb sie unter ihren Möglichkeiten und wurde knapp geschlagen Zweite. Aufgrund des Altersklassenwechsels muss sie seit diesem Jahr mit der 4 kg-Kugel stoßen statt wie bisher mit der 3 kg-Kugel. Nach einem sehr spannenden Wettkampf holte sich auch Jayden Seck im Weitsprung der M15 die Hessische Vizemeisterschaft. Nach dem Vorkampf zog er als 3. ins Finale ein, rutschte im 5. Versuch jedoch zunächst auf Platz 4 ab. Im letzten Durchgang zauberte er dann starke 5,54 m in die Grube, stellte damit seine Bestleistung aus der Freiluftsaison ein und sicherte sich den Silberrang. Mit seiner Zeit von 8,16 s im Vorlauf über 60 m war er allerdings gar nicht zufrieden.
Lu Nierfeld (W14) trat in der neuen Disziplin Mehrfachsprung an. Dies ist eine neue Wettkampfform für 14- und 15-Jährige, um sie an den Dreisprung heranzuführen. Es handelt sich um einen 5er-Sprung, der 3 unterschiedliche Sprungvarianten zulässt und mit einem Schlusssprung in die Weitsprunggrube endet. Er kann als 5er-Sprunglauf ausgeführt werden; also die 5 Sprünge mit abwechselndem Bein. Oder als 5er-Hop einbeinig; also alle 5 Sprünge mit demselben Bein. Oder als 5er-Wechselsprung mit dem Rhythmus rechts-rechts-links-links-rechts bzw. umgekehrt. Lu gelang ein toller Einstand in diese Disziplin. Der erste Versuch war noch sehr zögerlich und unrhythmisch. Mit nagelneuen Spikes wurde es aber von Sprung zu Sprung besser und mit beachtlichen 15,17 m sprang sie dann im letzten Versuch auf den 3. Platz und wurde mit Bronze belohnt. „Sie hat sich sehr darüber gefreut und gesagt, die Disziplin mache ihr richtig Spaß“, berichtete ihr Trainer Thomas Laux. Zuvor hatte sie sich mit soliden 8,67 s über 60 m für den Zwischenlauf qualifiziert und hier 8,70 s erzielt.
Am 2. Wettkampftag trat sie erneut in zwei Disziplinen an. Im Weitsprung qualifizierte sie sich mit starken 4,71 m für den Endkampf der besten Acht. Im Finale war ihr Anlauf spritziger und mutiger, leider waren jedoch alle 3 Sprünge ungültig. Am Ende wurde Lu hier 7. Später sprintete sie noch über 60 m Hürden und musste hier aufgrund ihrer neuen Altersklasse größere Abstände meistern. Sie bewältigte den Lauf souverän im 3er-Rhythmus und erzielte im Vorlauf sehr gute 10,09 s. Damit war sie für das A-Finale qualifiziert. Dieses verlief jedoch sehr unglücklich. Nach einem Fehlstart einer anderen Athletin war der Rückschuss fast nicht zu hören und so lief Lu mit drei weiteren Konkurrentinnen das Rennen bis zum Ziel durch. Für den unmittelbaren Neustart fehlte ihr dann die Kraft, wodurch sie auch hier den 7. Platz belegte.

Viermal war Lu Nierfeld am Start und sicherte sich dreimal vordere Plätze: Bronze im Mehrfachsprung und den jeweils 7. Platz über 60 m Hürden und im Weitsprung.
Neben diesen Medaillen gab es zahlreiche Top Platzierungen und auch neue Bestleistungen. So wurde Milla Nierfeld 4. im Weitsprung der U20 mit erfreulichen 5,28 m. Dabei hatte sie zwei ganz knapp ungültige Versuche, die wohl noch weiter gewesen wären. Nachdem der Weitsprungwettkampf eine halbe Stunde nach hinten verlegt worden war, fand er zeitgleich mit dem Sprint statt. Über 60 m war Milla mit 8,24 s im Vorlauf - direkt aus dem Weitsprung heraus - zufrieden. Im Zwischenlauf gab es 2 Bahnen neben ihr einen klaren Fehlstart, der nicht zurückgeschossen wurde, was Milla massiv irritierte. Sie sprintete erneut 8,24 s und wurde 11.
Am 2. Wettkampftag gelangen Milla zwei weitere starke Auftritte. Im Vorlauf über 60 m Hürden kam sie aufgrund eines kraftvollen Starts zu nah an die 1. Hürde und erzielte 9,48 s, was dennoch die Qualifikation für das Finale bedeutete. Hier wurde nach Anweisung der Trainer (Martin Böhm und Sven Medenbach) der Startblock um 1 Fuß nach hinten verlegt. Das machte es viel besser und reichte zum starken 5. Platz in 9,31 s. Diesen Platz sicherte sie sich auch in einem starken Teilnehmerfeld im 200 Sprint, den sie erstmals außerhalb einer Staffel solo absolvierte. Die starke Bestzeit von 26,94 s spricht dabei für sich.
Einen tollen 7. Platz über 60 m der W14 ersprintete sich ziemlich unerwartet Hanna Schneider. Im Vorlauf erzielte sie erfreuliche 8,47 s und steigerte sich im Zwischenlauf auf die neue Bestzeit von 8,43 s. Damit qualifizierte sie sich überraschenderweise für das Finale. Hier wurden 8,52 s für sie gestoppt und sie war sehr glücklich über den 7. Platz.

Jayden Seck (oben li.) freute sich über die Hess. Vizemeisterschaft im Weitsprung der M15, Milla Nierfeld (unten 3. v. re.) holte sich über 200 m und im Weitsprung der U20 Platz 5 und Hanna Schneider (re.) wurde 7. über 60 m der W14.
Marie Sahler (W14) absolvierte ihren ersten Kugelstoßwettbewerb mit Drehstoßtechnik und war sehr zufrieden. Ihr gelang mit 7,95 m eine neue Bestleistung. Als 9. verpasste sie nur knapp den Endkampf. Auch Pauline Schmitt erzielte als 10. im Kugelstoß der W15 mit 8,29 m eine neue Bestweite.
Zum Abschluss des ersten Wettkampftages gingen Henrike Haase, Pauline Schmitt, Lotta Herdter und Hanna Schneider in der 4x200 m Staffel der U16 an den Start. Für Lotta und Henrike war es der erste Start im LSG-Trikot und für alle vier war es der erste 200 m Lauf - und dann auch noch mit Kurvenerhöhung. Alle waren sehr aufgeregt, hatten aber Spaß beim Laufen. Am Ende blieb die Uhr bei 2:01,70 min stehen und der 13. Platz war gesichert.
Sonntags traten Lotta und Pauline noch über 60 m Hürden an. Lotta sprintete in der W 14 mit 11,06 s 0,3 s schneller als im letzten Jahr und wurde insgesamt 22. Pauline rannte die 60 m Hürden in der W 15 in 10,97 s und wurde damit 19.

Freude nach ihrem ersten Start über 4x200 m der U16 (v. li.): Pauline Schmitt, Hanna Schneider, Lotta Herdter und Henrike Haase.